Freitag, 2. Dezember 2016

Als Kind lernte ich schon früh schwimmen, so ungefähr mit 6. Denn schwimmen ist so gesund, grade wenn das Kind schon sooo groß ist, für ihr Alter. Was hat schwimmen eigentlich mit der Größe zu tun?
Ich sah das so: Wasser ist kalt und dann auch noch nass bbbrrrr bibbbber und dann soll ich auch noch völlig sonderbare Bewegungen machen. Das sieht doch echt komisch aus, oder?
 Also gut, so nach dem 5. Anlauf hatte ich dann endlich das Heftchen mit meinem Freischwimmer. Alles nur wegen dem blöden Köbber. Wie findest du das mit dem Kopf zuerst unter Wasser zu tauchen? Beängstigend gell und dann tut einem auch noch der Bauch weh. Also echt nee...
Als ich ungefähr 12 war wurde dann ein "Haltungsschaden" entdeckt. Bestimmt so eine Erfindung von Kinderärzten oder Orthopäden....
 Und damit dann das Unfallkrankenhaus sein therapeutisches Schwimmbad ausgelastet bekam, bekam ich eine Überweisung. Also nicht ich sondern meine Oma, hätte die doch eigentlich den Rest auch machen können. So sind wir tapfer einmal die Woche dort hingefahren. Sie mehr als ich, logisch. Das erste mal sind wir noch länger im riesigen Gebäudekomplex rum geirrt und irgendwann dem angenehmen Duft nach.
 Das Wasser war wundersamer Weise angenehm warm. Es gab keine Hektik von wegen "schneller Aaaarme laaang ziehen" .... Natürlich wurde sehr genau auf meine und noch 5 andere Haltungsschadengebeutelte geachtet, aber irgendwie hatte es schon fast was von Gemütlichkeit.
Irgendwann ging ich in meine Umkleidekabine, also nicht irgendwann sondern nach der Gymnastik. Ich hatte grade meinen echt schicken Badeanzug ausgezogen - wenn schon schwimmen, dann aber schick (mit stylisch kann ich mich einfach nicht anfreunden). Beim Abtrocknen hörte ich etwas seltsame Geräusche aus der Nachbarkabine. Als ich dabei war meine Unterwäsche anzuziehen, gab es einen fürchterlichen Schlag. Hiiiilfee, ein paar Splitter bröselten auf mich. Ich guckte nach oben und sah für den Bruchteil einer Sekunde oder so, das verzerrte Gesicht eines Jungen. Er hatte beim Versuch sich an der Wand hochzuziehen, etwa ein Drittel davon zum Einstürzen gebracht. Echt ein kräftiges Kerlchen. Das Palaver könnt ihr euch dann selbst ausmalen. Jedenfalls bekam er Hausverbot. Fast habe ich ihn beneidet.


Mittwoch, 11. Mai 2016

Der Kellner als Jongleur!

Kürzlich waren wir in einem schönen Lokal mit leckerem Essen und da noch Zeit war, bis das Essen serviert wurde, guckte ich in der Gegend herum.

Ich sah den Kellner, übrigens ein gut aussehender Mann mittleren Alters, mit dunklem welligen Haar und einer schlanken Figur. Er ging grade mit einem Tablett um die Theke herum und balancierte darauf ein Hefebier Glas und ein Pils. Übrigens ist er Aushilfskellner und macht diesen Job nur am Wochenende... Also das Tablett kam ins schwanken und er schwankte irgendwie mit. Als erstes kam ihm das Hefebier Glas entgegen und ergoss sich über Poloshirt und Hose. Ich konnte mir das Lachen grad noch verkneifen.
Das Glas fing er auf, als das Pilsglas ebenfalls fiel, allerdings nur auf das Tablett, dass er nicht los ließ. Somit hatte er die beiden Gläser vor dem Absturz gerettet. Darauf war er, mit recht, ganz stolz. Ich konnte einfach nur lachen, denn nicht nur die Situation war lustig, es sah auch total komisch und schon fast akrobatisch aus.

Donnerstag, 17. März 2016

Von einer, die auszog für etwa zwei Stunden das Leben „der“ Jugend zu erkunden

und das kam so, meine Nichte Nicky zog mit siebzehn etwa zweimal im Monat samstags mit ihrer Clique los in eine Gemeindedisco. Da ich irgendwie ein sehr neugieriger Mensch bin und Nicky gern habe und wir uns meistens auch gut verstehen, meinte ich eines Samstagsnachmittag: „Du, nimmst Du mich heute Abend mal mit. Die heutige Disco einer Kirchengemeinde würde mich schon interessieren. Bei mir ist das jetzt schon über dreißig Jahre her, dass ich in so einer Disco war.“ - Sie schaute mich etwas schräg an und meinte dann: „Eh, Du willst mitkommen. Na ja, warum eigentlich nicht. Is ja eigentlich cool. Hab noch nie einen Erwachsenen da gesehen. Na ja, bis auf die Türsteher.“
Sie holte mich um zwanzig Uhr ab und wir gingen zur Straßenbahn. Nach kurzem Warten kam sie auch schon. Drinnen saßen schon zwei Mädels und ein Junge. Wir konnten nicht direkt zusammen sitzen, nach ein paar Minuten meinte Nicky, sie würde mal kurz zu den anderen gehen. Als sie sich dann wieder neben mich setzte: „Du Conny, macht Dir das eigentlich was wenn ich den anderen sage, dass Du meine Oma bist?“ - „Waaas, wieso denn das? Seh' ich denn wie eine Oma aus?“ - „Na ja, nicht so direkt. Aber immerhin haste graue Haare und einen Hut auf.“ Den Hut hatte ich wohlweislich zur Tarnung dabei. „Also, meinetwegen. Was soll's...“ Als sie dann das nächste Mal von ihren Freundinnen zurück kam, meinte sie nur: „Die finden die Idee uncool...“
Am Luisenplatz angekommen, stiegen wir aus. An einem der Haltestellenhäuschen standen schon eine ganze Menge Jugendlicher herum. Einige mit größeren Flaschen in der Hand. Ich versuchte ein bisschen genauer hinzusehen, was auf dem Etikett steht und glaubte das Wort 'Wodka' zu entziffern. Die Flasche machte die Runde, der Bursche schaute mich fragend an und ich schüttelte nur kurz den Kopf. 'Aha, es lief tatsächlich so, wie ich es schon mehrfach gehört hatte.' - „Sie - Du kannst ruhig auch was trinken, wir dürfen das eh nicht in die Disco rein nehmen.“ - 'Na, was für ein Glück', dachte ich.
Als die richtige Straßenbahn kam stiegen wir alle ein, ich schaute mich und sah, wirklich nur Teenies und ich Oldie dazwischen. Ich zog meinen Hut noch tiefer in die Stirn. An der Gemeinde angekommen stiegen wir alle aus und die Straßenbahn fuhr leer weiter.
Der Gemeindehof wurde schon von ca. 70 jungen Leuten belagert, die mehr oder minder gelangweilt vor einer größeren Tür anstanden. Ich stellte mich dazu, Nicky sprang mit ein paar anderen auf dem Hof rum und kam ab und zu: „Gell, Du hältst mir hier einen Platz frei. Wir müssen ja nicht beide anstehen.“ Die Leute um mich herum wurden allmählich ein bisschen neugierig: „Sind Sie vom Amt hier?“ - „Nein, ich bin mit meiner Nichte hier. Von welchem Amt sollte ich denn kommen?“ - „Na ja, um das hier zu kontrollieren. War glaub ich schon mal jemand da. Hier gibt’s nicht genug Fluchtwege.“ - „Ach so, das ist wirklich schlecht. Ist allerdings nicht meine Arbeit.“ Plötzlich wurde ich etwas unsanft von der Seite angerempelt. Mein Kurzgesprächspartner herrschte den Typ an: „Mensch, was soll'n das.“ Der andere trollte sich wieder. „Der ist wahrscheinlich schon blau, der verträgt nix...“
Nach einer gefühlten Stunde schloss jemand die Eingangstür auf und wir bewegten uns ganz langsam darauf zu. Plötzlich stand ein junger Mann von Anfang zwanzig neben mir: „Sind Sie zum kontrollieren gekommen?“ - „Nein, ich möchte mich nur mal kurz umsehen, wie eine Disco heute aussieht.“ Die Musik hatte ich bereits eine zeitlang 'genossen'. „Dann muss ich erst mal hören, ob das geht.“ - „Ja wieso denn nicht, wenn ich kurz drinnen war bin ich auch gleich wieder weg.“ Was dachte der eigentlich? Er hielt Rücksprache mit drei anderen jungen Männer und ich bekam die Genehmigung, verbunden mit dem Hinweis: „Sie können rein, aber wenn Sie drinnen sind übernehmen wir keine Verantwortung, falls etwas passiert?“ - 'Was sollte schon passieren?' Ich ging mit meiner Nichte – nachdem wir unseren Eintritt bezahlt hatten – in die unerträglich wummernde, zuckende und blitzende „Discohölle“. Sie war natürlich ruckzuck im Keller und erst einmal verschwunden, typisch. Ich schaute kurz in den Raum, konnte sie natürlich nicht gleich sehen und beschloss den Rücktritt anzutreten und nix wie weg. Da tauchte sie auch wieder auf: „Komm wir gehen was trinken.“ - „Nee, ich geh jetzt wieder.“ - „Was, so schnell.“ - „Ja, das hier ist wirklich nichts mehr für mich. Ich wünsche euch noch einen tollen Abend!“
Wieder vor der Tür, habe ich erst mal tief Luft geholt.

Dienstag, 8. März 2016

Die Geschichte mit dem Schnuller im Hühnerstall

Als ich noch ganz klein war, nahm mich meine Oma oft mit nach Bad König. Mein Opa leitete dort die Kurkapelle und war von daher nicht so oft bei seiner Familie in Frankfurt. Also besuchte die Familie ihn so oft wie nur möglich.
Dieses mal war auch meine Mama mitgekommen.

Wir wohnten in einer Ferienwohnung bei Bekannten und hatten ein Zimmer im Hinterhaus über dem Garten und Hühnerstall. Ich muss so ca. 2 Jahre alt gewesen sein und brauchte Abends immer noch meinen Schnulli. Tja und wie es nun wirklich so ganz genau passiert ist, das weiß ich auch nicht mehr....Auf jeden Fall haben wir aus dem Fenster geguckt und die Hühner beobachtet und plötzlich landete der Schnulli genau zwischen denen.
Als ich merkte, dass er weg war, heulte ich fürchterlich. Oma wollte sofort in die Apotheke rennen und einen neuen Schnuller kaufen. Doch ihre Tochter meinte: „Nein, das lässt du jetzt einfach bleiben. Meine Tochter braucht keinen Schnuller mehr!“
 
Vermutlich habe ich noch einige Zeit vor mich hin gewimmert, bevor ich endlich zur Ruhe kam....

Laut Erzählungen, war schon am nächsten Abend der verlorene Schnuller kein Thema mehr.
Unsere Vermieterin fand den Schnuller zwischen den Hühnern, die scheinbar keine Verwendung für ihn hatten.
Sie brachte ihn uns vorbei und meinte: „Ich habe ihn in ganz heißem Wasser gereinigt. Jetzt kann die Kleine ihn doch wieder haben. Ist ja schade ihn wegzuwerfen, denn solche Schnuller sind ja nicht so preiswert.“


Das lehnten Oma und Mama ganz vehement ab. Ist doch komisch, oder?





Käse

Also, es gibt ja so Tage, da ist alles Käse. Das kennt ihr sicher auch....

Am Morgen fällt die Teetasse runter. In der Straßenbahn bekommt man kaum Platz, u. a. weil die lieben Schülerlein sich nur an den Türen herum drücken. Als wenn ich sie nicht wieder aussteigen lassen würde. Im Gegenteil, ich bin froh wenn endlich wieder einigermaßen Ruhe in der Bahn ist. Aber nein, die wollen mich Alte möglichst erst garnicht einsteigen lassen.
Mmmmmhh, vielleicht liegt es manchmal auch an meinem bösen Blick, den ich ihnen schon an der Tür zukommen lasse.

Im Büro quillt irgendwie der Schreibtisch über. Ich hatte doch gestern Nachmittag auch noch fast alles weg gearbeitet....
Dann ruft später auch noch der Kollege aus dem 1. Stock an und pienst ins Telefon: "Mir ist so schlecht..." - "Wieso?" - "Das sind bestimmt die Gummibärchen, die Sie mir besorgt haben." - "Das verstehe ich nicht. Mir ist davon noch nie schlecht geworden. Wie viel haben Sie denn gestern davon gegessen?" - "Fasst die halbe Dose...." *jammer* (Ich sag nur "Männer") - "Ja, schön. Soll ich jetzt runter zu Ihnen kommen und die Dose mit hoch nehmen?" - "Ich weiß auch nicht...."

Das ist jetzt mal einen Denkzettel wert..... Dieser Mann ist fast immer nett und sehr umgänglich. Es sei denn, er hat sehr viel Stress oder einer über ihm hat ihn "auf freundliche Art und Weise" auf seine "Unfähigkeit" hingewiesen.
In unserer Firma ging es meist brottrocken zu, aber wir ackerten alle gemeinsam und strebten fast in die gleiche Richtung. Ja, es gab schon Ausnahmen. Wenn die Entwickler mit einem Gerät nicht fertig wurden, das die Verkäufer bereits vor einem viertel Jahr verkauft hatten. Dann kamen plötzlich manche Sendeanstalten auf die Idee, im Kaufvertrag auf die Klausel einer Konventionalstrafe zu bestehen, falls der Auslieferungstermin nicht eingehalten würde. Dann wurde es besonders ungemütlich.

Also häckte ich ab und an mal eine kleine bleibende Erinnerung aus..... 
In diesem Fall bekam besagter Kollege einen stinkenden Käse unter seinen Schreibtisch gelegt. Er entdeckte ihn nicht so schnell, doch sein Partner, der mit ihm das Büro teilte, hatte nicht nur eine gute Nase sondern auch einen geschärften Blick.
Nach einer Weile kamen die Beiden auf die Idee, dass dieser Anschlag auf ihre empfindlichen Nasen, eigentlich nur von mir sein könnte. Mein Kollege rief mich an und sagte: "Können Sie bitte mal kurz zu mir runter kommen. Ich hab eine Überraschung für Sie." Ich ahnte was kommen würde und beschloss erst mal alles zu leugnen. Nachdem ich einige Minuten vehement alles abgestritten hatte, konnte ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken. Die Herren nahmen es dann auch mit Humor.....

Donnerstag, 3. März 2016

Ich und mein Optiker

Vor einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich eine neue Brille brauche. Ich konnte beim Lesen von Büchern oder Zeitschriften nicht so wirklich gut sehen.

Deshalb ging ich in die Stadt und schaute mich zwischen Hauptwache und Roßmarkt um. Dort war in einer Passage ein größeres Optikergeschäft, nein keins des Megakonzerns.... Eines, dass es nur einmal gibt. Es lagen einige sehr schicke Modelle im Schaufenster. Also ging ich hinein und schilderte einem älteren Mitarbeiter mein Problem. Er meinte: "Wissen Sie, wenn ich abends im Bett noch ein bisschen lese, dann mach ich das ohne meine Brille. Die liegt auf dem Nachttisch neben mir. Hier nehmen sie doch grade mal die Zeitschrift und gucken durch Ihre Brille. Und jetzt nehmen Sie die Brille ab. Ich halte sie Ihnen. Und wie ist Ihr Lesegefühl?" - "Oh, ohne Brille ist es wirklich angenehmer zu lesen. Sie haben wirklich ganz recht." - "Sehen Sie, das hab ich mir doch gedacht!"

Plötzlich stand ein etwas jüngerer Mann neben uns. Ganz leise fragte er: "Vater, was machst du eigentlich?" - Der Vater antwortete etwas lauter: "Ich habe die Dame eben grade beraten." - "Lass mich das jetzt weiter machen." - "Gut, wenn du meinst."
Darauf sagte ich: "Vielen Dank, der Herr hat mich bereits sehr gut beraten. Das werde ich mir jetzt noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen...."




Dienstag, 16. Februar 2016

Geschichten aus der Freizeit einer Fast-Seglerin

Kennst Du das auch?

Du hast einen sehr guten Freund, der eine Sportart sporteln (möchte), die eigentlich in einer fast wasserlosen Gegend, in der wir nun mal leben, ziemlich wenig Möglichkeiten bietet.
Nun ja, langer Satz kurzer Sinn, sein Bötchen musste mal wieder ins Wasser. Also donnerstagsnachmittags ab in den schönen, aber auch leider etwas stürmischen Westerwald. Das Wetter war für Segler eigentlich ideal - für mich doch eher weniger. Ich fand es entschieden zu stürmisch. "Doch, doch wir müssen auf jeden Fall noch ein paar Schläge auf den See..." - 'Hä, hat der jetzt auch noch nen Schlag?' - Na ja, ich wollte ja nicht gleich bockig sein und hab ihm geholfen den Mast zu stellen und alles was da noch dran gehört irgendwie zu befestigen und hochzuziehen. Nur Knoten durfte ich keine machen, denn die bekommt man dann irgendwie nicht mehr so schnell und richtig auf... hahaha 
  
Dann wollte ich mich diskret zurückziehen und ein bisschen lesen und dösen. "Aber Du kannst mich doch jetzt nicht verlassen (verlassen ), ich brauch Dich dringend als Vorschoter." - "Na ja, wenns sein muss..." (schließlich werd ich ja gebraucht als Vorschoter - was für eine Ehre). Aber um es mal vorweg zu nehmen - Vorschoter ist irgendwie... eigentlich sagts der Name ja schon 'man ist immer davor oder auch mal im Weg und wird schon mal vom Steuermann angepfiffen, was jetzt sofort und gleich zu tun ist... nämlich das Vorsegel hierhin und nicht dorthin zu ziehen und auf den Wind soll man auch noch achtgeben.' - Ja was kann ich denn dafür, dass der Wind so stürmisch und unberechenbar ist?
Und der Herr Kapitän und Steuermann sitzt lässig an der Ruderpinne, die er scheinbar ohne jegliche Kraft dirigiert. Halt eine wirkliche Landratte, die dann auf den Planken sofort zum Segler mutiert. Nach ungefähr zwei Stunden hatte ich die Nase echt voll. Stellt euch mal vor, hab ich das eigentlich schon erwähnt, das der Vorschoter auch derjenige ist der das meiste Spritzwasser ab bekommt. Also etwas angefeuchtet war ich mittlerweile auch. Alle - gefühlte - zwei Minuten haben wir eine Wende gemacht und wenn das nicht ging so ne Halse. Ich hatte mir das irgendwie anders, auf jeden Fall gemütlicher vorgestellt. "Können wir jetzt bitte wieder an Land, ich finde es reicht." - "Ja, ja gleich. Noch so zwei bis drei Wenden, dann sind wir wieder am Strand..." - Hörte sich gut an... aber so ganz unerfahren in Sachen Segeln war ich ja auch nicht. Also war ich erst mal ruhig.
Nach einer weiteren Stunde oder so, fragte ich mal wieder nach. "Ach so, Du wolltest ja schooon an Land schade. Aber ist gut, wir steuern jetzt den Strand an." Nach einer weiteren Stunde, meinte ich dann nur kurz und knapp: "Halt jetzt sooofort an, ich steig hier aus. Ich hab jetzt echt keinen Bock mehr!!!"
Leider hatte ich vollkommen vergessen, dass wir nicht auf dem Plattensee segelten, denn da wäre das möglich gewesen.

Die Beiden sind gute Freunde



Freitag, 22. Januar 2016

Unser Besucher

Vor einigen Jahren sagte sich mein Cousin bei uns an.
Er meinte am Telefon: "Ich würde euch gerne für 2 bis 3 Tage besuchen kommen. Ich hab ein Bewerbungsgespräch in der Nähe von euch." - "Klar, komm doch vorbei." Bei mir dachte ich so: Na ja, zwei bis drei Nächte in unserem kleinen kombinierten Ess-/Arbeits-/Gästezimmer, das geht noch so...
Am ersten Tag fuhr er zu seinem Bewerbungsgespräch, das relativ gut verlief.
Wir aßen und tranken an diesem Abend miteinander und es war sehr gemütlich!
Am kommenden Vormittag zeigte ich ihm Fotos von einigen schönen Sehenswürdigkeiten in unserer Nähe. Er kam am späteren Nachmittag dann wieder zu uns, mit der Meldung: "Mein Auto hört sich so komisch an...." - "Was, wo denn?" fragte mein Mann. - "Ja, ich weiß auch nicht so genau, es hört sich komisch an. Aber lokalisieren kann ich es nicht direkt..."
Mein Mann darauf hin: "Komm, wir gehen mal raus. Vielleicht kann ich was hören bzw. finden."
Gesagt getan, die Beiden trollten sich in den Hof. Nach etwa einer halben Stunden gesellte ich mich dann zu ihnen. "Na, habt ihr schon den Fehler gefunden." - "Wir sind uns noch nicht ganz sicher...."
Nach einer weiteren Stunde schaute ich mal wieder vorbei...."Und nun, haaabt ihr denn jetzt was gefunden?"
"Ja, das eine Auspuffrohr ist defekt." Ich ging um das Auto rum. "Da ist doch nur ein Auspuffrohr."
Sie schauten mich Beide an, als käme ich grad vom Mond...."Unter dem Auto natürlich". Ja klar 'natürlich' (wieder mal keine Ahnung gehabt)
"Wir fahren morgen zusammen zum Autoschrotthändler XYZ, der hat bestimmt ein Rohr für das Auto. Ist ja nur ein alter Volvo, da finden wir bestimmt so ein Teil."
'Super' dachte ich mir, 'das kann ja heiter werden. Wahrscheinlich steigen sie dann Beide einen halben Tag durch den Schrott. Na ja, mir egal...'
Am kommenden Mittag kamen sie gegen 14:00 Uhr - über das ganze Gesicht strahlend - mit einem langen Auspuffrohr und diversen Kleinteilen. Die legte mein Cousin erst mal auf unserem Eßtisch ab. Aha!
Mein Mann legte sich wieder kurz unter das Auto, kam dann ins Haus und beratschlagte sich mit meinem Cousin, was zu tun sei. Ich hielt mich aus allem heraus....bis mein Cousin anfing die einzelnen Teile, die er grade nicht brauchte - oder so ähnlich - auf dem Wohnzimmertisch auszubreiten. Ich sagte immer noch nichts. Nach einiger Zeit wollte er dann auch noch ein paar größere "Ersatzteile" auf dem Küchentisch verteilen. Da platzte ich: "Sag mal spinnst du, das ist der letzte freie Tisch und das bleibt gefälligst auch so....
Ich möchte diesen Schrott nicht auf dem Küchentisch!!!"
Er schaute mich sprachlos an: "Stört dich das? Ich verliere sonst den Überblick, bei den vielen kleinen Teilen..." - "das ist mir vollkommen wurscht. Auf diesen Tisch kommt nix drauf...."
"Na ja, du hast ja recht!" kam es etwas kleinlaut von ihm. "Dann ist es okay, wenn du das kapiert hast."
Inzwischen kam mein Mann wieder herein, die Hose und sein Shirt ziemlich eingesaut....Ich war echt geladen. Inzwischen war es Zeit für Abendbrot.
"Ihr zwei Männer. Heute bleibt die Küche kalt. Wir gehen auch nicht in den Wienerwald. Du lädst uns zur Pizza ein. Wir gehen ins Lokales, gell." Ich warf meinem Cousin einen solchen Blick zu, dass er nicht nein sagen konnte.

Mittwoch, 20. Januar 2016

Meine Erfolge beim einmaligen Einkochen von Erdbeeren

Es ist schon einige Jährchen her, da las ich ein tolles Rezept für eine ausgefallenere Erdbeermarmelade.
Es hörte sich einfach an: Erdbeeren, Einmachzucker und grüne eingelegte Pfefferkörner....
Das bekomm ich doch auch hin, hab ja auch schon mal Bananenmarmelade gemacht... also gesagt getan. Alle Zutaten in den großen Topf, man sollte etwa 4 bis 5 Minuten rühren. Dann vom Herd nehmen und in die bereit gestellten Gläser füllen. Na ja, ist doch kein Kunststück.
Ich rührte bereits 2 Minuten, als das Telefon klingelte. Eine alte Bekannte war dran, wir unterhielten uns und ich sagte gleich: "Du ich hab nicht viel Zeit, ich koch grad Erdbeermarmelade." - "Ja, ist ganz kurz. Ich will...."
Ich beobachtete den Topf, ehrlich, damals hatten wir in der Küche ein Telefon mit Schnur.....
Plötzlich begannen die Erdbeeren zu explodieren. Meine Nerven, sie spritzten über all herum. Natürlich brach ich das Telefonat schnell ab, aber es war bereits zu spät.
Deshalb koche ich jetzt besser überhaupt keine Marmelade mehr.

Freitag, 15. Januar 2016

Wolfgangs Rezept für Handkääs mit Mussik

Bevor es euch eventuell zu langweilig bei mir wird, hier mal ein - originelles - Rezept des berühmten hessischen Handkäses. Ich kenne bisher nur die Frankfurter Version, die auch so in Darmstadt, im Odenwald... aufgetischt wird:

Man lege Handkäse - komischerweise kommt der Abgepackte meist aus Mainz - in eine Lacke aus Öl, Essig, Zwiebeln, Pfeffer und Salz. Wichtig ist, dass der Handkäs gut bedeckt ist. Ich gebe oft auch noch etwas Kümmel dazu. Und als Farbtupfer eine Prise Paprika.
Nach ca. 3 Tagen Lagerung im Kühlschrank, müßte der Käse gut durchgezogen und noch etwas bissfest, aber nicht zu fest sein.

Wolfgang hat sich überlegt: Warum nicht noch ein paar Bratkartoffeln dazu? Gesagt, getan und ich kann nur sagen es war sehr sehr lecker.

Auch wenn es für mich als Frankfurterin erst etwas mmmmhh sagen wir mal, sehr ungewöhnlich war. Aber ich werde es jetzt immer wieder essen!

Guten Appetit!

Sonntag, 10. Januar 2016

Ein toller Käfer!

Mein erstes Auto war ein Käfer, wie bei so vielen unserer Generation.
Ein echt tolles Auto, günstiger Preis, schöne runde Form und ein Wasserkasten ging auch noch in den Kofferraum. Mensch, was brauchst du mehr.
Endlich die Freiheit und Unabhängigkeit genießen.
Fast zeitgleich, fand mich mein neuer Freund, wir fanden uns. Und hobbymäßig war er auch noch Autoschrauber. Was konnte mir noch besseres passieren.
Mein Auto hatte allerdings keine großen Macken, außer, dass es manchmal nicht ansprang.

"Das ist bei einem Käfer eigentlich normal. Leg dir mal einen Hammer ins Auto und dann mußt du am Motor auf eine bestimmte Stelle klopfen." Tatsächlich, gesagt getan und schon sprang das liebe Autoschen an. Es stand scheinbar auf etwas grobere Streicheleinheiten.....
Im Winter hatte es die Macke von Innen einzufrieren und die Heizung heizte am Besten im Sommer. Na ja, aber damit kann man leben. Ich kratzte ständig die Frontscheibe frei, Seitenscheiben brauchte ich eh nicht. Wundersamer Weise funktionierte die heizbare Heckscheibe, so hatte ich nach hinten immer eine gute Aussicht und konnte beobachten, wer mich überholen wollte.

Eines Tages wurde mein Autoschen laut und lauter. Mein Freund legte sich auf sein Rollbrett (ja ihr lest richtig) und meinte fachmännisch "da ist ein Loch im Auspuff-Rohr, ist kein Problem. Das tausche ich dir aus". Oh weh, was das wieder kostet. Geld war das, was ich permanent am Wenigsten hatte. "Also ich fahr dann zum Autoschrott Händler, da finde ich bestimmt das passende Auspuff-Rohr für deinen Käfer." - "Echt, meinst du wirklich, dass es so etwas gibt?" Er schaute mich etwas irritiert an: "Ja, warum denn nicht." - "Na ja, könnte ja sein, dass die auch alle kaputt sind." - "Nee, ich such schon eins ohne Loch aus."
Also besorgte er das Auspuff-Rohr und machte sich daran, das kaputte auszubauen und das bessere einzubauen. Ich glaub in dieser Zeit kannte er den Schrottplatz Bestand ziemlich gut. Beim Umbauen meines Auspuffes und wieder einbauen, schaute er sich natürlich das Auto auch genauer von unten an. Wenn schon denn schon! Dabei entdeckte er, dass der Tank sonderbar aussah. Er hatte kleine Blasen und sonderbare Stellen. Er wollte sich darüber einen Überblick verschaffen und klopfte mit dem Griff seines Schreibenziehers den Tank ab. "Hab ichs mir doch gedacht, der Tank ist gerostet und, na ja, jetzt ist er undicht." - Undicht, mein Tank. Das gibt es doch nicht. Bisher hatte er kein Benzin verloren und jetzt das......

"Wolfgang, hast du sie noch alle.... das darf doch nicht war sein. Da läuft dann das ganze Benzin aus. Was soll ich denn jetzt machen? Menschenskinder, hätte ich mein Auto doch nur in die Werkstatt gegeben. Ich geh am Stock....."
"Jetzt reg dich doch nicht so auf. Sei froh, das ich es entdeckt habe." - "Nö, dann wär vermutlich überhaupt nix passiert." Ich hätte heulen können. Echt wahr.....

Mittwoch, 6. Januar 2016

Die Sache mit der Holzkohle aus dem Backofen

was mache ich, wenn mir Holzkohle serviert wird? 


Eine zeitlang gingen wir ab und an gerne in einem kleinen Seitental an der Bergstraße spazieren. So was macht auch Appetit. Also kehrten wir nach einem unserer Spaziergänge in der 'Schönen Aussicht' ein. Dort gab es sehr leckeres Essen, zwar relativ wenig Auswahl, dafür frisch und auch schön für das Auge angerichtet. Eine Speisekarte gab es nicht sondern an der Wand lehnte eine große Tafel.

Wolfgang wählte ein Rinderfilet im Brotteig gebacken und ich einen bunten Salat. Zu dieser Zeit aß ich noch viel Salat. Ich bekam meinen Salat ziemlich schnell, während Wolfgang etwa eine Stunde warten mußte. Er wurde immer brummiger, die Bedienung bemerkte es bereits und versuchte ihn zu beschwichtigen: "es ist gleich soweit".

Als es dann endlich soweit war, bekam er einen großen Teller auf dem zu etwa einem Drittel verkohltes Brot lag. Dazu gemischter Salat und Bratkartoffeln, also das war so weit in Ordnung....
Wolfgang schaute das Essen an und schnitt Brot und Fleisch an. "Das Fleisch ist gut...." grummelte er. "So und die Holzkohle?" - "Welche Holzkohle?" Das brachte mich auf die Palme....
"Holzkohle ist gesund." Habt ihr so etwas schon mal gehört? "In solchen Mengen bestimmt nicht." "Ist mir egal, ich hab Hunger. Schließlich habe ich über eine Stunde auf mein Essen gewartet." Er sah mich vorwurfsvoll an.

'Wie komme ich nur zum nächsten Strand?' "Wolfgang, wie kannst du das nur essen? Du hast Fleisch im Brotteig bestellt. Das würde ich nie und nimmer essen. Bring das in die Küche zurück."
"Wie bitte? Ich geh doch nicht in die Küche, nein auf gar keinen Fall." - "Also, wenn ich so etwas serviert bekommen hätte, würde ich das zurück geben." Die Bedienung eilte immer noch gestresst durch das Lokal und reagiert nicht. Ich sah Wolfgang mit meinem Hypnoseblick an und er stand tatsächlich auf und ging Richtung Küche. Wouw, echt gut! Plötzlich hatte auch der Wirt Zeit. "Jetzt nehm dem Herrn doch mal den Teller ab." Ohne weitere Worte war klar, dass das so nicht essbar ist. Die Küche wollte ihm das Filet erneut im Brotteig backen. Wolfgang lehnte dankend ab und suchte sich etwas anderes aus.

Liebe Blog Leserinnen und Leser,

ich wünsche euch allen ein angenehmes, lustiges, gesundes und glückliches neues Jahr!

Auch in diesem Jahr versuche ich euch ein bisschen zu unterhalten
und freue mich über jede Rückmeldung.

Viele Grüße
Conny